Der Versuch eines Neustartes

Die Sommerferien sind vorbei und die ersten Gruppen und Kreise laufen wieder an. Kinder, Teens und Jugendliche kommen und gehen. Doch was, wenn sie wegbleiben?

Für einen Neustart oder einen neuen Start von Gruppen sollten einige Dinge beachtet werden. Hin und wieder gibt es einen Umbruch und etwas Neues entsteht. Hier sind für euch ein paar Vorschläge, die ihr bei Beginn eurer Arbeit durchdenken solltet.

„Es ist daraus zu lernen, dass nicht die Kirche eine Mission >hat<, sondern dass vielmehr umgekehrt die Mission Christi sich ihre Kirche schafft. Nicht von der Kirche her ist die Mission, sondern von der Mission her ist die Kirche zu verstehen.“

ZULEHNER, Respiritualisierung als „heilsgeschichtliches Muss“, 272. in: Rainer BUCHER / Doris NAUER / Franz WEBER (Hg.), Praktische Theologie. Bestandsaufnahme und Zukunftsperspektiven (= Praktische Theologie heute 74), Stuttgart 2005, 270-279.
  1. Frage: Was wollt ihr? Wofür schlägt euer Herz?
  2. Kontextanalyse: Was wird gebraucht? Was gibt es schon?
  3. Weiter geht es mit den Möglichkeiten. Welches Potenzial hat das Team?
  4. Der Vergleich – was können wir daraus machen?
  5. Daraus folgt eine Nutzwertanalyse.
  6. Dann lasst euch Zeit.

1. Frage: Was wollt ihr? Wofür schlägt euer Herz?

Als Team solltet ihr euch darüber Gedanken machen, was ist euer Ziel? Was wollt ihr erreichen? Wofür schlägt euer Herz?

2. Kontextanalyse: Was wird gebraucht? Was gibt es schon?

Ihr könnt den Blick für eure Umwelt schärfen. Dabei sind 3 Punkte wichtig:

  • Bedürfnisse und Träume der Betroffenen
  • Gottes Anliegen
  • Möglichkeiten der Gemeinde

Um die Bedürfnisse und Träume der Betroffenen herauszubekommen, kann man eine Begehung der Stadt machen. Geht raus in eure Stadt oder euer Dorf: Was fällt einem an diesem Ort auf? Was ist inspirierend? Worüber ärgert man sich?

Dann folgen die Beobachtungen: Welche Menschen trifft man? Welche Gebäude stehen im Stadtteil?

Und zuletzt folgt die Befragung: Geht auf die Personen zu und befragen sie. Wie sieht ihre Lebenswelt aus? Welche Herausforderungen haben sie? Welche Interessen haben sie? Welche Bedürfnisse haben sie? Welche Erfahrungen haben sie mit Gott gemacht?

3. Weiter geht es mit den Möglichkeiten. Welches Potenzial hat das Team?

Welche Stärken besitzt das Team? Welche Schwächen hindern uns daran, unsere Ziele zu erreichen? Welche Chancen bietet uns die Gemeinde?

4. Der Vergleich – was können wir daraus machen?

Schaut euch alle Ergebnisse einmal an und versucht die verschiedenen Punkt zu ordnen und evtl. sogar schon einzelne Idee zusammenzufassen und die Stichpunkte dazu zuordnen. Welche Stichpunkte/Bedürfnisse stehen heraus? Werden Anliegen deutlich? Werden vielleicht schon einzelne Projekte oder euer Auftrag sichtbar?

5. Daraus folgt eine Nutzwertanalyse.

Jetzt werden die einzelnen Ideen unter verschiedenen Kriterien (z.B. Realisierbarkeit, Konkretion, Nutzen, Außenwirkung) beleuchtet. Werden jetzt Anliegen, Projekte und ein Auftrag sichtbar? Was könnt und wollt ihr umsetzen?

6. Dann lasst euch Zeit.

Geht ins Gebet, sprecht mit Menschen über eure Ideen und geht mit euren Ideen schwanger, d. h. ihr beschäftigt euch einige Zeit damit. Lasst euch dafür genügend Zeit!

DOCH setzt euch einen Zeitraum, bis wann ihr welche Punkte besprochen haben wollt, damit ihr einen groben Fahrplan für euren Neustart habt.

Nur Mut! Seid bereit, einen bisher noch unbekannten Auftrag durchzuführen, der vielleicht manchmal etwas verrückt ist, manchmal etwas beschwerlich und ab und zu auch eine Zumutung ist. Doch die Reise lohnt sich.

Falls ihr Fragen habt oder ein Gespräch wollt, dann meldet euch.

Autorin: Carina Kirschmer, Referentin im KJW Süd

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